Führen und Kommunikation
Auf Führungskräften lastet ein hoher
Erwartungsdruck, von Seiten der Organisation, von Seiten der
Untergebenen und nicht zuletzt von Seiten der Führungskraft
selbst. Die größte Herausforderung ist neben der
Fachkompetenz und dem Erreichen der Ziele der Organisation, die
angemesssene Kommunikation und die Auseinandersetzung mit den eigenen
Zielen, die die Führungskraft umtreiben.
Zu letzteren Zielen gehören die eigenen Vorstellungen von sich
selbst, das Verfolgen eigener beruflicher Ziele, das Streben nach einem
bestimmten Platz in der Gesellschaft, der eigene Selbstwert,
Wertvorstellungen, das Bedürfnis geliebt zu werden,
Existenzängste, das Bedürfnis sich mit anderen zu
messen, usw. Diese Ziele tragen hin und wieder zu schwierigen
Situationen bei.
Was jedoch die Kommunikation betrifft, so besteht die große
Herausforderung darin, dass wir letztlich nicht alles, was in unserer
Abteilung geschieht kontrollieren können. Gleichzeitig
müssen wir aber so kommunizieren, dass wir einerseits die
Mitarbeiter genug konkrete und symbolische Information geben, dass sie
ihre Arbeit gut machen können, und auch gut machen wollen.
Andererseits muss die Kommunikation sicher stellen, dass diejenigen
Dinge, die ein Bedrohungspotential für die Ziele der
Organisation und den Produktionsprozess darstellen die
Führungskraft zuverlässig erreicht.
Nun ist Kommunikation nicht nur das gesprochene oder geschriebene Wort
an sich, sondern jedes Wort jede Geste wird je nachdem, zu wem und in
welcher Situation es gesagt wird, nach kollektiven Regeln aber auch
nach individuellen Mustern interpretiert. Die kollektiven Regeln
existieren in verschiedenen Abstufungen, sie fangen bei der Kultur, in
der wir leben an, gehen über die Firmenregeln,
Abteilungsregeln,
Regeln und Paradigmen der einzelnen Berufsgruppen und treffen in jeder
Situation auf die Regeln, die sich innerhalb jeder individuellen
Biographie bilden. Zwar ist der größte Teil unseres
Gehirns
für das Verständnis all dieser Regeln reserviert,
aber gerade
Führungskräfte sind diesbezüglich besonders
kritischen
Blicken ausgesetzt, und um verstanden zu werden bedarf es oft es
wiederholter kommunikativer Momente auf unterschiedlichen Ebenen.